Diese Platine, die etwa so groß ist wie eine Packung Kaugummi, identifiziert Drohnen. Wie ist das möglich?

Nahaufnahme eines GPS-Störsenders mit fliegender Drohne im Sonnenuntergang im Hintergrund.

Drohnen sind längst mehr als nur Spielzeug – sie werden für Fotos, Vermessung oder schnelle Lieferungen eingesetzt. Damit steigt auch der Anspruch, unser Luftraummanagement sicher und nachvollziehbar zu halten. Ein scheinbar unscheinbares Gerät, die DroneScout Bridge, verspricht genau hier eine Lösung, die neugierig macht: Sie macht unsichtbaren Drohnenverkehr für alle sichtbar. Wie genau das funktioniert und warum das für viele ein echter Gamechanger sein könnte, steht in diesem Artikel.

Was ist Remote ID – und warum überhaupt?

Mit der Remote ID werden wichtige Infos wie der Standort der Drohne, ihr Betreiber und ein spezifischer Identifikationscode beim Flug gesendet. Dies schafft mehr Transparenz, erleichtert Ermittlungen bei Vorfällen und könnte langfristig auch bei der Vermeidung von Kollisionen im Luftraum helfen.

Seit 1. Jänner 2024 ist es Pflicht, dass alle Drohnen mit den Klassenkennzeichnungen C1, C2 oder C3 sowie diejenigen, die in speziellen Einsatzkategorien unter 120 Metern fliegen, eine aktive Remote ID nutzen. Davor war das freiwillig oder nur bei bestimmten Modellen üblich.

Mann mit schwarzer Jacke hält Mavic 2 Pro Drohne in Schwarz und Grau

Wie kann Remote ID empfangen werden?

Theoretisch kann man mit der richtigen Software auf dem Smartphone Informationen von Drohnen im Umkreis auslesen – sofern das Smartphone dazu technisch in der Lage ist. Die gängigen Apps wie OpenDroneID oder Drone Scanner zeigen Daten wie Betreibernummer, Startpunkt, Position und Flugrichtung direkt auf dem Handy an. In der Praxis kommt es aber immer wieder zu Problemen: Viele Smartphones erkennen das spezielle WLAN Beacon-Signal der Drohnen gar nicht, weshalb zahlreiche Drohnen einfach 'unsichtbar' bleiben.

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DroneScout Bridge: So funktioniert der Mini-Dronendetektor

Damit diese Signale dennoch auf dem Mobilegerät ankommen, bietet sich die DroneScout Bridge als Schnittstelle an. Das kleine Gerät fängt Remote ID-Signale in der 2,4 GHz-Frequenz auf und leitet sie per Bluetooth weiter – eine Verbindung, die praktisch jedes Smartphone erkennt. So wird etwa jede Drohne, die bislang in der App nicht angezeigt wurde, plötzlich sichtbar – inklusive Details wie Typ, Seriennummer, Position und Betreiberkennung.

Schwarze und graue Videokamera in Nahaufnahme

Technische Ausstattung und Einrichtung

Die DroneScout Bridge kommt als USB-Stick-große Platine daher, mit USB-C-Anschluss, integrierter oder externer Antenne und einer klaren Status-LED. Für die Inbetriebnahme genügt ein handelsübliches USB-Netzteil, und nach wenigen Sekunden ist das Gerät startklar. In der Praxis reicht die Reichweite unter optimalen Bedingungen bis zu 800 Meter – bei Hindernissen entsprechend weniger.

Blick in die Möglichkeiten: Einsatzgebiete kompakt vorgestellt

  • Mobiler Dronendetektor: Ideal für Privatpersonen oder Firmen, die wissen wollen, wo Drohnen unterwegs sind. Mit Powerbank und Smartphone lässt sich günstig die Umgebung im Auge behalten.
  • Überwachungswerkzeug für Behörden: Kontrolleure oder Polizei können schnell Informationen zu unbekannten Drohnen ermitteln.
  • Remote ID-Signaltester: Praktisch, um nachzuprüfen, ob Erweiterungen oder Drohnen korrekt identifiziert werden und die rechtlichen Anforderungen erfüllen.
  • Erhöhte Flugsicherheit: Während Operationen lassen sich fremde Drohnen im Nahbereich erkennen und etwa gefährliche Annäherungen frühzeitig verhindern.
Ab dem 1. Januar 2024 müssen Drohnen der Klassen C1, C2 und C3 sowie spezifische Drohnen unter 120 m über ein aktives Remote-ID-System verfügen. Laut einer Marktstudie waren über 70 % der großen Hersteller im Mai 2024 noch nicht dafür bereit.

Handhabung und Einstellungen

Die Bridge bietet eine benutzerfreundliche Weboberfläche für die Konfiguration. So kann man zwischen verschiedenen Modi (z.B. 'Wireless Relay', 'Receiver', 'USB Direct') wählen. Außerdem lassen sich Bluetooth- und WLAN-Signaltypen gezielt einstellen, was die Anpassung an verschiedene Drohnentypen oder gesetzliche Vorgaben erleichtert.

Kompakte Modellübersicht: Varianten, Preis & Frequenzbereiche

ModellAntennentypPreis (UVP)
ds101Interne Antenneca. 69 € (exkl. MwSt.)
ds100Externe Antenne möglichca. 79 € (exkl. MwSt.)

Bekannte Grenzen der DroneScout Bridge

  • Frequenzbeschränkung: Die aktuelle Version erkennt nur 2,4 GHz-Signale, Dronen auf 5 GHz bleiben außen vor. Eine dualbandfähige Version ist ab 2025 angekündigt.
  • Reichweite: In idealer Umgebung bis 800 Meter, bei Hindernissen (Gebäude, Bäume) teils deutlich weniger.
  • Signalpflicht: Drohnen unter 250 g oder ältere Modelle (sogenannte "Legacy Drohnen") senden meist kein Remote ID und können daher nicht erkannt werden.

Ganz offen gesprochen: Gerade der letzte Punkt macht deutlich, dass auch die beste Hardware an rechtliche Grenzen stößt, solange Hersteller und Piloten nicht flächendeckend nachrüsten. Die Fachwelt diskutiert eifrig, wie rasch die Branche dieser Entwicklung folgt, zumal der Remote-ID-Markt bis 2032 jährlich um mehr als 30 % wachsen soll. Mir gefällt an der Bridge vor allem, dass sie den Einstieg in die transparente Drohnenwelt spürbar erleichtert – und das zu einem Preis, der für viele attraktiv ist.

Fazit: Mehr Sicherheit und Transparenz im Luftraum

Die DroneScout Bridge schließt eine technische Lücke in der Dronenüberwachung und trägt dazu bei, dass Remote-ID-Signale für alle nutzbar werden. Sie ist nicht perfekt – speziell 5 GHz-Signale werden (noch) nicht erkannt und Drohnen unterhalb der Signalpflicht bleiben weiterhin anonym. Dennoch ist das kleine Gerät ein echter Fortschritt für alle, denen die Übersicht am Himmel wichtig ist, und sorgt für wachsende Akzeptanz von Drohnenflügen im Alltag.

  • Welche Drohnen müssen ab 2024 mit Remote ID ausgestattet sein?Drohnen mit Kennzeichnung C1, C2 oder C3 sowie Drohnen in der spezifischen Kategorie unter 120 m müssen ab 1. Jänner 2024 ein aktives Remote ID-System haben.
  • Kann ich mit jedem Smartphone Remote ID auslesen?Viele Smartphones unterstützen die benötigten Funksignale nicht direkt. Mit Geräten wie der DroneScout Bridge klappt das Empfangen auch auf üblichen Smartphones per Bluetooth.
  • Brauche ich für Drohnen unter 250 g Remote ID?Nein, Mini-Drohnen unter 250 g bleiben davon ausgenommen und dürfen weiterhin in der Unterkategorie A1 ohne Remote ID fliegen.
  • Warum ist die Reichweite der DroneScout Bridge begrenzt?WLAN-basierte Signale werden von Hindernissen wie Gebäuden oder Bäumen abgeschwächt, wodurch sich der Empfangsradius reduziert.
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